include (WB_PATH.'/modules/wbstats/count.php'); Ralf Arnold - sehbehinderter Radsportler und Triathlet

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“Ein erhebendes Gefühl. Ich glaube, ich brauche noch etwas Zeit bis ich das Ganze richtig realisieren kann” —Ralf Arnold beim Interview des Rhein Neckar Fernsehens

Montag, 06. oktober 2008

Rhein-Neckar-Fernsehen


Ein verregneter Morgen endet mit Sonnenschein

Ralf Arnold mit Guide Joachim Schmid siegen bei ITU Duathlon WM in Rimini in der Klasse der Sehbehinderten

Die Woche vor dem Rennen begann bereits mit schlechten Nachrichten. Montag abends informierte Joachim Schmid seinen Clubkollegen vom Soprema Team der MTG Mannheim darüber, dass ihn die Grippe erwischt hat und er evtl. nicht in der Lage sein wird, mit nach Rimini zu reisen. Noch bis Donnerstag abend war nicht klar, ob ein Start für Ralf Arnold möglich sein wird, denn alleine hätte der sehbehinderte Sportler nicht teilnehmen können. Allein die Zugfahrt mit mehrfachem Umsteigen wäre zur Irrfahrt geworden. Die Teilnahme am Wettkampf über 10 km Laufen, 40 km Radfahren und noch mal 5 km Laufen ohne Guide hätte sich als unmachbar erwiesen. Wenn auch nicht wirklich erholt, machten sich das Team am Freitag Nacht auf den Weg, um Samstag Nachmittag am Rennort in Italien anzukommen.

Dort waren bereits die Profirennen bei sonnigem Wetter in vollem Gang. Das Rennen der AWAD-Klasse (Athletes with a disability) war für Sonntag, 28. Sept. morgens um 7:40 angesetzt.

Als Sonntag morgens um 5:30 der Wecker klingelt, trübt sich bei den Athleten erst einmal die Stimmung. Es regnet in Stömen und die Temperaturen erreichen kaum 15°C. Das sind alles andere als gute Wettkampfbedingungen. Kurz vor dem Start – es regnet unvermindert weiter – werden sich die Beiden bewusst, dass kein geringerer als der Sieger der Triathlon WM der Sehbehinderten 2007 mit um den Titel kämpft. Der Franzose Jose Rodrigues und sein Guide scheinen in bester Form zu sein.

Ihren Anspruch auf den Titel unterstreichen die Franzosen gleich nach dem Start auf die erste Laufstrecke. Dort können sie einen Vorsprung von etwa 1 min. auf die beiden Mannheimer erreichen und steigen als erste aufs Rad. Die nasse Radstrecke erweist sich als sehr tückisch und führt bei einigen Athleten in Kurven zum Sturz. Nur durch geschicktes Abfangen kann Joachim Schmid, der als sehender das Tandem der beiden Mannheimer lenkt, einen Sturz verhindern. Nach vier von sechs Runden auf der Radstrecke können die beiden endlich auf das französische Team aufschließen und es überholen. Den Franzosen scheint die Kraft auszugehen, denn als Arnold/Schmid in der Wechselzone auf die zweite Laufstrecke gehen, ist von den Franzosen noch nichts zu sehen und auf der Laufstrecke vergrößert sich der Abstand zwischen den Deutschen und den zu beginn so laufstarken Franzosen weiter. Das Wetter hatte während der zweiten Laufstrecke schließlich auch noch ein Einsehen, so dass Ralf Arnold und Joachim Schmid beim Zieleinlauf überglücklich mit der Sonne um die Wette strahlen konnten. Nach 2:13:46.694 überschritten sie als erstes Sehbehinderten-Team die Ziellinie. Die Franzosen folgten mit deutlichem Rückstand und einer Zeit von 2:20:52.965.

Ganz wesentlich zu den guten Leistungen bei dieser Veranstaltung haben die vielen unverdrossenen Zuschauer beigetragen, die trotz des frühen Starts und dem wirklich ekligen Regenwetter während dem ganzen Rennen die Athleten aller Nationen in wunderbarer Weise angefeuert haben. Bei der Siegerehrung am Abend nach den Rennen durften die Athleten dies nocheinmal genießen und den größten Beifall, den sie je erlebt hatten, auf sich wirken lassen.