Saison-Zwischenbericht
Liebe Sportfreunde und Sponsoren,
leider lief diese Saison nicht ganz so rund wie geplant. Nachdem ich im April auf dringende Bitte der Bundestrainerin Langdistanz des DBS wegen der möglichen Rio Teilnahme innerhalb von zwei Wochen bei zwei Marathons (Hannover und London) gestartet bin und auch beide gefinished habe - siehe Berichte zum jeweiligen Wettkampf, hatte ich nach London lange Zeit mit Überlastungsproblemen zu kämpfen. Bis Mitte Juni konnte ich wegen einer akuten Plantar Fasciitis (Fersensporn) kein Lauftraining absolvieren und bin als Ersatztraining fuf den Rollentriner und das Tandem gestiegen. Gleichzeitig hatte ich regelmäßig Stoßwellentherapie am Olympiastützpunkt und manuelle Therapie bei meinem Physio sowie Magnetfeldtherapie zu Hause.
Erst danach konnte ich endlich wieder das Marathontraining aufnehmen, um mich für den Fall einer Nominierung für Rio fit zu machen. Durch die freundliche juristische Unterstützung von Dr. Michael Lehner konnte ich den DBS dazu bewegen, mich mit in den Kreis der zu nominierenden Athleten aufzunehmen. Allerdings hatte ich bei der Nominierung kein Glück und musste leider zu Hause bleiben. Bei der Nominierung standen für unter 20 Startplätze für die männlichen Leichtathleten mehr als 40 Anwärter zur Auswahl. Somit lag die Chance auf Nominierung bei unter 50%.
Trotzdem traf mich die Entscheidung des Nominierungsgremiums ziemlich hart. Seit Ende 2014 hatte ich hart für die Marathondistanz trainiert und dafür meine Familie durch die vielen Trainingseinheiten und Trainingslager sehr belastet. Doch es kam leider noch Ende August ein weiterer Schlag hinzu: Schweren Herzens musste ich nach dringendem Anraten meines Arztes die
Teilnahmen an der DM Paratriathlon Supersprint am 27.8. 2016 in Viernheim und auch den 10km-Volkslauf am 3.9. 2016 in Mannheim-Rheinau absagen. Grund dafür war eine schwere Blutvergiftung, die ich mir 2 Tage vor der DM Paratriathlon zugezogen hatte. Ich bekam sofort Antibiotika und absolutes Sportverbot, denn der für Blutvergiftungen typische gut sichtbare rote
Strich war bereits von meinem linken Fuß bis etwa zur Mitte des Schienbeins sichtbar – so mein Arzt. Es wäre daher lebensgefährlich geworden, in diesem Zustand einen Wettkampf zu bestreiten. Die zu erwartenden Leistungen wären somit auch nicht auf dem gewohnten Niveau möglich gewesen und das bei der zu diesen Terminen vorherrschenden hohen Temperaturen.
Zum Glück ist alles inzwischen wieder gut ausgeheilt und das Training konnte ich nach ca. 1,5 wochen Sportpause vorsichtig wieder aufnehmen. Die auswirkungen dieser Pause in Verbindung mit dem Antibiotikum sind allerdings noch bis heute spürbar. So erreiche ich derzeit leider noch nicht ganz meine Leistung von vor dieser unglücklichen Erkrankung.
Ursache für die Blutvergiftung war eine sich entzündende offene Blase am linken Zeh. Diese hatte ich mir während dem Training zugezogen und wohl nicht regelmäßig genug desinfiziert. Unter dem Blasenpflaster hatten die Bakterien offensichtlich genügend Zeit, sich fröhlich zu vermehren.
Am Sonntag, 25.9. werde ich nun nach langer Wettkampfpause beim Halbmarathon um den Weidsee in Weinheim starten. Dort bin ich bereits letztes Jahr gelaufen und hoffe, dieses Jahr die Zeit von damals zu unterbieten. Die Wetterbedingungen werden wohl nicht schlecht sein. Bericht dazu folgt noch.
Sportliche Grüße,
Ralf Arnold