Platz 6 bei der WM Para-Triathlon in Auckland/NZ
Seit Para Triathlon in diesem Jahr als paralympische Sportart erstmals 2016 in Rio mit dabei sein wird, hat sich die Konkurrenz in dieser relativ neuen Sportart deutlich verschärft. Einige sehr leistungsstarke Athleten aus anderen Sportarten haben nun auch diese Sportart für sich entdeckt und möchten hier ihre Chance auf ein Ticket zu den Paralympics Wahrnehmen. So stand am 22.Oktober in Auckland das größte bisher gemeldete Starterfeld auf der Matte. Allein bei den Sehbehinderten und blinden Männern waren wir statt bisher nur 7-8 diesmal 11 Teilnehmer aus 9 Nationen. Davon war mir lediglich Ian Dawson aus Großbritannien bekannt, den ich in Nancy bei der Duathlon WM noch mit 26 sec. Vorsprung deutlich hinter mir lassen konnte. Den Rest des Feldes kannte ich nicht. Da die Wassertemperatur mit ca. 15 Grad sehr kalt war, wurde regelgerecht von der ITU die Schwimmdistanz von 750m auf 300m verkürzt.
Da beim wenige Tage zuvor stattfindenden Aquathlon hatte wohl ein Guide seinen sehbehinderten Athleten beim Schwimmen hinter sich her gezogen. Um dieses unfaire Verhalten künftig nicht mehr zu ermöglichen, wurde von der Rennleitung beim Briefing am Abend vor dem Triathlon verkündet, dass man ein solches Verhalten in unserem Wettkampf nicht dulden und mit Disqualifikation ahnden werde. Daher darf die Verbindungsleine zwischen Guide und Athlet niemals gespannt sein. Dies war für die meisten stark sehbehinderten und blinden Teilnehmer ein sehr schwieriges Unterfangen, da man sich ja nur anhand der sonst seicht gestrafften elastischen Verbindungsleine orientieren kann. Die nur schwach sehbehinderten Athleten dagegen sind noch in der Lage, ihren Guide vor sich zu erkennen oder sich sogar selbständig zu orientieren.
So kamen wir im Wettkampf an Platz 5 liegend aus dem Wasser, wurden jedoch beim Laufen zum Tandem in der Wechselzone von 2 Konkurrenten überholt. Auf der Radstrecke konnten wir dann wieder 2 Plätze gut machen und gingen an Platz 5 auf die Laufstrecke. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits rund 3 min. Rückstand auf den führenden Briten Ian Dawson, der vom brasilianischen und serbischen Duo nur knapp verfolgt wurde.
Leider lief an diesem Tag bei mir irgendwie garnichts. Ich fühlte mich, als hätte mir irgendwer den Stecker gezogen. Woran das lag, kann ich selbst nur mutmaßen. Evtl. der Jetlag, der bei den meisten Mitreisenden am 5. Tag nach der Ankunft am schlimmsten war. Genau herausfinden wird dies wohl niemand. Jedenfalls hatte ich bereits auf der Radstrecke den Eindruck, dass ich keinen Druck aufs Pedal bekomme. Beim Laufen setzte sich dies leider fort. So konnten uns die hervorragenden laufenden Australier nach etwa der halben Laufstrecke doch noch einholen und bis zum Ziel deutlich distanzieren. Nach hinten war danach jedoch sehr viel Platz. Mit Platz 6 im Ziel war ich erstmals körperlich völlig am Ende und gleichzeitig sehr unzufrieden. Hätten wir uns als Mindestziel die Top 3 gesetzt. Da sind wir deutlich dahinter geblieben. Auch die Einzelzeiten sind durchweg hinter den bisher in dieser Saison abgelieferten zurückgeblieben, auch wenn wir diesmal keinerlei Defekt zu beklagen hatten. Es war wohl einfach nicht mein Tag. Ansonsten wäre Top3 sicher drin gewesen.