Deutsche Meisterschaft ParaTriathlon in Hamburg erfolgreich verlaufen
Am 21.7. 2012 fand im Rahmen des Dextro Energy Triathlon in Hamburg bei beinahe idealen Wetterbedingungen die Deutsche Meisterschaft Para-Triathlon über die Sprint-Distanz (500m Schwimmen, 22 km Rad, 4,5 km Laufen) statt. Wäre die Anzahl der Teilnehmer bedingt durch die schwache Beteiligung in den vergangenen Jahren nicht auf 21 Starter begrenzt gewesen, es hätten sicher deutlich mehr Para-Triathleten teilgenommen. Die Starterliste war nämlich bereits Ende Mai restlos ausgebucht. Im nächsten Jahr werden daher sicher mehr Startplätze zur Verfügung stehen. Nach bereits zwei erfolgreichen Teilnahmen 2008 und 2009 (damals noch über die olympische Distanz) wa rdas Ziel klar: Der Titel muss wieder nach Mannheim geholt werden.
Diesmal war der Start auf 13:56 gelegt worden. Ursprünglich fand ich diesen Zeitpunkt etwas spät, denn nach dem Wettkampf stand ja noch die Heimfahrt mit knapp 600 km Strecke an. Bedingt durch die kühlen Frühtemperaturen waren wir jedoch froh, erst am Nachmittag starten zu dürfen. So war es auf dem Rad mit dem nassen Einteiler nicht allzu kühl und beim Laufen war die Temperatur sogar optimal. Lediglich das Wasser der Innen- und Außenalster hätte mit 17,2°C etwas wärmer sein dürfen. Dann hätte ich auf den Neoprenanzug verzichten können. Dieser sollte mich später noch viel Zeit kosten.
Nach einem relativ gesitteten Schwimmstart wurde es zwischendurch an der Boje etwas ungemütlich. Manche Konkurrenten versuchten, zwischen mir und meinem Guide durch zu schwimmen und verhedderten sich dabei in unserer Verbindungsleine. Dies zwang uns einmal sogar zu einem kurzen Stop, um den Konkurrenten aus der Leine zu sammeln. Nach 9:08 min. verließen wir das Wasser und liefen durch die endlos lange Wechselzone zum Tandem. Leider war diesmal in der Wechselzone Gegenverkehr durch die vor uns gestarteten Startgruppen. Dies behinderte uns etwas, da der Platz teilweise nicht ausreichte, um zu dritt nebeneinander zu laufen.
Am Tandem angekommen schlüpften wir so schnell es ging aus dem Neo raus. Dabei blockierte bei mir die Schwimmleine den rechten Beinausstieg, da sich das Ende um die Ferse gelegt hatte. So vergingen wertvolle Sekunden, bis ich mit viel Geduld die Leine und anschließend auch den Neo über die Knöchel ziehen konnte. Die Starter neben unserem Wechselplatz waren bereits auf die Radstrecke verschwunden, als wir endlich auch aufs Tandem steigen konnten. Für die Radstrecke hatten wir uns trotz starkem Wind für die Hinterradscheibe entschieden. Beim Tandem ist der Windeinfluss nicht so kritisch, da durch das hohe Gesamtgewicht der Winddruck am Hinterrad für den Piloten kaum spürbar ist. Durch die vielen Baustellen entlang der Wettkampfstrecke hatte der Radkurs einige zusätzliche Kurven und Engstellen, an denen sich die Teilnehmer etwas dichter drängten. Ansonsten verlief die Radstrecke über einen großzügigen Kurs mit breiten Straßen an der Großen Freiheit vorbei bis nach Blankenese und nach einem Wendepunkt wieder zurück zur Wechselzone am Jungfernstieg. Auf der Radstrecke konnten wir beinahe das ganze Feld der Konkurrenten einholen, bzw. überholen. Mit einer Zeit von 32:41 min. lag trotz dem starken Wind unsere Durchschnittsgeschwindigkeit bei 40,4 km/h.
Dank der bei Sprintdistanzen von mir eingesetzten Duathlon-Pedale, konnten wir den zweiten Wechsel sehr schnell hinter uns bringen. Wir hatten bereits beim Radfahren die Laufschuhe an und konnten so durch die Wechselzone mit den Laufschuhen rennen. Ein Schuhwechsel entfiel dadurch ebenfalls.
Leider war auf der Laufstrecke viel los. Von den vor uns gestarteten Startgruppen waren noch reichlich Starter auf der Strecke unterwegs. Diese mussten wir irgendwie überholen, auch wenn oft der Platz dafür nicht ausreichte und wir warten mussten, bis sich eine Gelegenheit zum Durchschlupfen ergab. Zu zweit nebeneinander keine leichte Aufgabe für meinen Guide Niklas Anzlinger, der hier zum ersten Mal als Guide einen Triathlon bestritt. Er stellte dabei fest, daß es anstrengender ist, zu zweit zu laufen, da man den Rhythmus aneinander anpassen muss und nicht schnell mal zwischen anderen Teilnehmern durchlaufen kann. Am Ende belegten wir in der Startklasse TRI6 (sehbehinderte und blinde Athleten) den 1. Platz. In der Gesamtwertung der ca. 2000 Starter des Sprint-Triathlons lagen wir in etwa bei Platz 20-25. Ein durchaus akzeptables Ergebnis, denn das Ziel des Titelgewinns hatten wir erreicht.
Platz
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Pl.AK | Start-Nr | Name | AK | Swim | Trans1 | Bike | Trans2 | Run | Finisch |
4 | 1 | 4759 | Arnold, Ralf GER) | TRI6 | 00:09:08 | 00:06:23 | 00:32:41 | 00:01:00 | 00:18:38 | 01:07:49 |